Getting ready for Queer History Month 2020

Seit 2019 ist das Archiv Träger des Queer History Months in Berlin. Der Monat wird bei uns von unserer Kollegin Giuseppina koordiniert. Sie ist seit vielen Jahren unsere Ansprechperson im Archiv für queerfeministische Themen.

Queer History Month in Berlin

Jedes Jahr im Mai gibt es im Rahmen des Queer History Month in Berlin viele kostenlose Workshops, Fortbildungen und kulturelle Veranstaltungen für Jugendliche und Erwachsene zu queerer Geschichte und Gegenwart. In dem Netzwerk des Queer History Month sind queere Museen, wie das Schwule Museum, queere Archive, wie der Spinnboden Lesbenarchiv, LSBTIQ*-Bildungsprojekte wie Queerformat, ABqueer und Diversity Box sowie queere Aktivist*innen vertreten. Gefördert wird der Queer History Month von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Was findet 2020 in Berlin statt?

Derzeit befindet sich Giuseppina mit vielen Kooperationspartner*innen in der finalen Abstimmungsphase der Veranstaltungen. Nur soviel an dieser Stelle, es gibt Vernetzungsangebote für queere Lehrkräfte, Empowerment-Workshops zu Sprache und Stimme, Performances, Ausstellungen und noch vieles mehr.

Bestätigt ist u.a. bereits diese Veranstaltung, organisiert vom Lernort Keibelstraße. Die Filmvorführung „Warum wir so gefährlich waren
– eine Lesbengruppe in der DDR“ plus Zeitzeuginnengespräch am 12.Mai ab 16.30. Anmeldungen sind aufgrund begrenzter Raumkapazitäten (ca. 30 Personen) erwünscht unter: anmeldung@keibelstrasse.de

Im Dokumentarfilm erzählen vier Frauen von den zahlreichen Versuchen der Ostberliner Gruppe „Lesben in der Kirche“ (LiK), von 1984-1986 an den Gedenkveranstaltungen im ehemaligen Frauenkonzentrationslager in Ravensbrück teilzunehmen. Die Lesbengruppe widmete sich u.a. in den 1980er Jahren dem Anliegen, das Schicksal von im Nationalsozialismus verfolgten lesbischen Frauen sichtbar zu machen und ihnen öffentlich zu gedenken. Der DDR-Staat reagierte mit Repression. Die Protagonistinnen berichten von den Ereignissen rund um die Gedenkveranstaltungen, insbesondere 1985, und kommen auf die damaligen Ziele und politischen Motivationen der 11-köpfigen Gruppe zu sprechen. Dabei sprechen sie auch darüber, wie es war, in der DDR als Lesbe aufzuwachsen und wie sie gegen Diskriminierung und Unsichtbarmachung vorgingen.
Im Anschluss wird es ein Zeitzeuginnengespräch mit Bettina Dziggel geben, Mitgründerin des Homosexuellen Arbeitskreises Berlin/Lesben in der Kirche. Heute arbeitet und lebt sie in Berlin.

Eine Veranstaltung für Jugendliche, Lehrkräfte und Interessierte im Lernort Keibelstraße im Rahmen des Queer History Months.

Barrierefreiheit: Der Veranstaltungsort ist gut mit dem Rollstuhl bzw. für Menschen mit Bewegungseinschränkungen erreichbar, allerdings gibt es kein Blindensystem und da es sich um einen Film ohne Untertitel handelt, ist die Veranstaltung auch nicht für Gehörlose geeignet.

Ihr wollt euch beteiligen?

Egal, ob mit eigener Veranstaltungsidee oder als Schüler*innengruppe, die gerne zu queeren Themen arbeiten möchte, meldet euch gerne bei Giuseppina info@queerhistory.de

Mehr Infos auch hier:

https://www.facebook.com/queerhistorymonth/

https://www.instagram.com/queer_history_month/

Mehr als nur die halbe Miete

Hilf dem Archiv der Jugendkulturen in Kreuzberg zu bleiben!

Das Archiv der Jugendkulturen ist das Gedächtnis der Szenen, von Science-Fiction über Gothic und Graffiti bis hin zu Punk, Riot Grrrl und Techno. Staatliche Einrichtungen sammeln diese widerständigen Geschichten kaum, deshalb ist ein selbstorganisiertes Archiv wie unseres einmalig. Wir sind eine wichtige Anlaufstelle für Menschen aus Jugend-und Subkulturen, Aktivismus, Wissenschaft, politischer Bildung und Geschichtsvermittlung. Doch unsere finanzielle Situation ist schwierig. Wir sind zum Großteil von Fördergeldern abhängig und arbeiten immer wieder auch unter prekären Bedingungen – personell wie finanziell.

Im kommenden Jahr stehen wir vor einer großen Herausforderung: Wir müssen umziehen. Denn der Hof, auf dem wir seit über zwanzig Jahren zu Hause sind, wurde verkauft. Wir können zwar auf dem Gelände bleiben und sogar in größere Räumlichkeiten ziehen, aber unsere Mietkosten werden steigen. Gleichzeitig stehen uns nächstes Jahr weniger Fördergelder zur Verfügung. Uns fehlen insgesamt 45.000 Euro, um unsere Miete in 2020 zu bezahlen. Das ist eine Riesensumme. Deshalb brauchen wir jetzt deine Hilfe.

Spende jetzt für das Archiv der Jugendkulturen und hilf, unsere Räume in Kreuzberg für die Zukunft zu sichern!

Nirgendwo in Europa werden diese Schätze in öffentlichen Einrichtungen gesammelt: Ob Nachlässe von Punks, Dokumente aus der Hausbesetzer*innenszene, Plakate von Goth-Konzerten, Fotos von Raver*innen auf der Loveparade, Kunst aus der Graffiti-Szene oder queerfeministische Zines. Es braucht ein selbstorganisiertes Archiv, das diese subkulturellen Schätze sammelt, ihre Geschichten erzählt und für künftige Generationen bewahrt. Wenn wir es nicht machen, geht dieses Wissen verloren.

Wir brauchen deshalb jetzt deine Hilfe, um unsere Arbeit weitermachen zu können. Spende jetzt für das Gedächtnis der Szenen!

Einladung zum Fachtag „Jugendkulturen und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ – Schwerpunkt Antisemitismus

  1. Dezember 2018, 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Archiv der Jugendkulturen e. V., Fidicinstraße 3, Haus B, 10965 Berlin, U-Bhf. Platz der Luftbrücke (U6)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen, liebe Interessierte,

wir laden Sie herzlich zu unserem kostenfreien Fachtag „Jugendkulturen und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“  mit dem diesjährigen Schwerpunkt Antisemitismus ins Archiv der Jugendkulturen e. V. ein. Auf dem Fachtag werden wir nach einem Vortrag einer externen Expert*in und einem Panel mit Szenegänger*innen aus HipHop, Techno, Ultras und Popkultur zu Antisemitismus und Jugendkulturen unsere diesjährige Arbeit im Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ resümieren, konkrete Ergebnisse vorstellen und diskutieren. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und bitten bis Montag,

  1. Dezember 2018 um schriftliche Anmeldung unter presse@jugendkulturen.de.

Programm

12.00 Uhr           Begrüßung, Gabriele Rohmann, Leiterin Archiv der Jugendkulturen e. V.

12.15 Uhr           Vortrag und Diskussion „Mach doch keine Judenaktion!“

Aktuelle Befunde aus der Forschung zu Antisemitismuserfahrungen von Jugendlichen im Alltag und in der Schule“

Referent*in:  Prof. Dr. Julia Bernstein, Professorin für soziale Ungleichheiten und

Diskriminierungserfahrungen, Frankfurt University of Applied Sciences

Wie kommt es, dass 73 Jahre nach dem Holocaust das Schimpfwort „Du Jude“ das am meisten verbreitete Schimpfwort auf dem deutschen Schulhof geworden ist? Wie verbreitet und relevant ist das Problem und aus welchen Komponenten besteht es? Wie wird Rassismus gegen Antisemitismus ausgespielt? Welche Stereotype sind importiert und welche hausgemacht? Was ist der Unterschied zwischen legitimer Kritik an Israel und Antisemitismus? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es in Schule und Alltag?

Prof. Dr. Julia Bernstein ist Professorin für soziale Ungleichheiten und Diskriminierungserfahrungen im Fach Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Antisemitismus, Fremdfeindlichkeiten und Rassismen in Institutionen, visuellen Medien und im Alltag, Migrationsprozesse durch Transnationalisierungsperspektiven, Interkulturalitätsfragen, Migrationsprozesse russischsprachiger Juden in Israel und Deutschland, Jüdische Identität im gesellschaftlichen Wandel, Stereotypisierungs- und Ethnisierungsprozesse. In ihrer Arbeit kombiniert sie qualitative Forschungsmethoden (Ethnographie und Biographieforschung) mit alternativen Kunstmedien. Publikationen u.a. 2016-2017: Ein Studienbericht im Auftrag des zweiten Unabhängigen Expertenkreises des Deutschen Bundestages zu Antisemitismus: „Jüdische Perspektiven auf. Antisemitismus in Deutschland.“ Andreas Zick, Andreas Hövermann, Silke Jensen, Julia Bernstein,

Natalie Perl:        https://uni-bielefeld.de/ikg/daten/JuPe_Bericht_April2017.pdf

14.00 Uhr            Mittagspause mit Imbiss und Möglichkeit für Networking und Besichtigung der Archiv-der-Jugendkulturen-Ausstellungen „Der z/weite Blick“ über Jugendkulturen und Diskriminierungen und „New Faces – Mit Kultur und Medien gegen  Antisemitismus“

15.00 Uhr            Panel „Antisemitismus in Jugend- und Popkulturen“

Teilnehmer*innen:  Prof. Dr. Julia Bernstein, DJ Freshfluke (HipHop, Berlin), Christian Werthschulte

(Politikredakteur der Kölner Stadtrevue, berichtet über Pop und Politik für taz, Jungle World, WDR, Deutschlandfunk Kultur und die Buchreihe „testcard“), Paula Scholz (Fußball / Ultras, Mitbegründerin des Netzwerks Erinnerungsarbeit, Hamburg), resom (resident dj, ://about blank, berlin)

16.30 Uhr            Pause

16.45 Uhr           Vortrag „Diskriminierungen in Jugendkulturen: Erkenntnisse aus Interviews mit Szene-Gänger*innen“

Referent: Carsten Janke, Kulturwissenschaftler M.A. und Journalist, Berlin

17.30 Uhr          Präsentation des neuen Intervention-Sets zu Antisemitismus des Archivs der Jugendkulturen

Referent*innen: Team des Archivs der Jugendkulturen

18.00 Uhr             Ausklang mit Ausstellungen und Snacks

„Alle mitgedacht?“ Vielfalt in der Bildungsarbeit thematisieren

Diversity Box- Vernetzungstreffen in Dessau

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Unser Projekt zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt „Diversity Box“ lädt ein zum Vernetzungstreffen nach Dessau/Sachsen-Anhalt am 12.November im Mehrgenerationenhaus (Erdmannsdorff Straße 3, 06844 Dessau) von 11.00 bis 17.00.

Gemeinsam wollen wir uns darüber austauschen, wie wir Rechtspopulismus entgegenwirken, Vielfalt stärken und LSBTI* in der Bildungsarbeit thematisieren können.

Unsere in Dessau gemachten Erfahrungen zu diesen Themenbereichen, möchten wir Ihnen gerne vorstellen sowie nach einem fachlichen Input von Jürgen Rausch vom LSVD Projekt „Mteinander stärken- gemeinsam Rechtspopulismus entgegenwirken“ mit Ihnen in drei thematischen AGs ins Gespräch kommen.

AG 1
Alles Inklusiv? Zum Wandel der Bildungsarbeit mit Jugendlichen
AG 2
Jugendkulturelle und medienpädagogische Workshops mit Jugendlichen: Was lernen für die eigene Praxis?
AG 3
Vielfalt in Stadt und Land – Was ist gleich? Was ist anders?

ABLAUF
11.00 Ankommen
11.15 Begrüßung und Ergebnis-Präsentation unserer Bildungsarbeit mit Jugendlichen in
Dessau (Giuseppina Lettieri, Projektleitung Diversity Box)
11.30 Einführungsvortrag zu “Bildungsarbeit zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Stadt und Land unter Berücksichtigung von Vielfalt und Inklusion” (Jürgen Rausch/ LSVD)
12.30 Kaffee-Pause
12.45: 1. AG-Phase
AG 1: Alles Inklusiv? Zum Wandel der Bildungsarbeit mit Jugendlichen
AG 2: Jugendkulturelle und medienpädagogische Workshops mit Jugendlichen: Was lernen für die
eigene Praxis?
AG 3: Vielfalt in Stadt und Land: Was ist gleich? Was ist anders?
14.00: Imbiss und Getränke
15.00: Spoken Word Auftritt Tom Mars (Poetry Slam, Spoken Word Künstler)
15.30: 2. AG-Phase (Vertiefung und Bündelung der AG-Diskussion)
16.30: Kaffee-Pause
16.45: Abschlußrunde AG-Ergebnis-Präsentation
17.00: Ausklang

Anmeldungen bitte bis zum 08. November 2018 unter: diversitybox@jugendkulturen.de mit Angabe der gewünschten AG (Erst- und Zweitwunsch).

Die Teilnahme ist kostenlos. Für Getränke und Essen wird gesorgt. Bei der Anmeldung bitte mitangeben, ob vegetarische/ vegane Kost gewünscht ist und ob Lebensmittelallergien.

Das Vernetzungstreffen wird gefördert von

Soziale Medien und Diskriminierung

Für die Veranstaltung am 07. Dezember 2017 freuen wir uns sehr Tarik Tesfu („Tariks Genderkrise“, „Jäger& Sammler“/ Funk) als Referenten gewonnen zu haben. Es geht an diesem Fortbildungstag „Hate me Baby one more Time“ um Soziale Medien und Diskriminierungsformen und das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten gegen Hate Speech zu Gender und Homo-und Transfeindlickeit im Netz.

Multiplikator*innen aus verschiedenen Bereichen, wie der Jugend-,Bildungs- und Sozialarbeit soll der Bildungstag eine Fortbildungsmöglichkeit bieten, um sich über Hate Speech und neue Formen der Ausgrenzung und Abwertung im Social Media Bereich zu informieren und sich über Handlungsmöglichkeiten dazu auszutauschen.

Referent*:
Tarik Tesfu. Tarik Tesfu betreibt seit 2015 einen eigenen YouTube-Kanal. „Tariks Genderkrise“ und ist zudem bei dem Online-Medienangebot „Funk“ der öffentlich rechtlichen Sender bei dem Format „Jäger&Sammler“ aktiv. Tarik Tesfu widmet sich aktuellen politischen und gesellschaftsrelevanten Themen in seinen Videos und kritisiert auf unterhaltsame Weise Rassismus, Rechtspopulismus oder Heteronormativität.

Teilnahmegebühr: 4,40 Euro

Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten.

Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 25.11.2017 bei saskia.vinueza@jugendkulturen.de

Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 15 Personen begrenzt.

Hinweis:

Da wir nur 15 Teilnehmenden die Möglichkeit geben können die Fortbildung wahrzunehmen, möchten wir darauf hinweisen, dass die Anmeldung verpflichtend zu verstehen ist. Falls Sie verhindert sind, bitten wir darum mindestens 4 Tage vorher abzusagen, damit andere Interessierte nachrücken können.

Für einen Imbiss (vegetarisch/vegan) wird gesorgt.
Der Veranstaltungort ist barrierearm.

Eine Förderung ist bei der BpB beantragt.

Kurzmitteilung

„Alle Geschichten (er)zählen- Kreatives Schreiben in der Antidiskriminierungsarbeit“

Die von der BPB geförderte Veranstaltung am 30. November 2017 bieten wir zum Thema „Alle Geschichten (er)zählen- Kreatives Schreiben in der Antidiskriminierungsarbeit“ an.

Multiplikator*innen aus verschiedenen Bereichen der Jugend- und Sozialarbeit soll der Bildungstag eine Fortbildungsmöglichkeit bieten, um schreibpraktische Methoden aus der antirassistischen und antidiskriminierenden Bildungsarbeit kennenzulernen und diese Erkenntnisse praktisch umsetzen zu können. Der Bildungstag hat das Ziel eigenes Handeln zu reflektieren, eigene Wissensquellen zu erweitern und einen machtkritischen und intersektionalen Bildungsansatz zu vermitteln.

Termin:    30. November 2017

Uhrzeit:    10:00 – 17:00 Uhr (6 Std. plus 1 Stunde Mittagspause)

Veranstaltungsort:    Archiv der Jugendkulturen e. V., Fidicinstr. 3, 10965 Berlin

 Referent*in:

Claire Horst arbeitet als freie Bildungsreferentin in der politischen Bildungsarbeit, als Schreibtrainerin, als DAF Lehrerin und Autorin sowie als freie Journalistin.

Sie hat Neuere deutsche Literatur, Philosophie, Englische Philologie, Magister; Fernstudium DaF, Studium Biografisches und kreatives Schreiben, Master studiert.

Neben dem kreativen Schreiben hat Claire Horst Fortbildungen im Bereich der vorurteilsbewussten Erziehung absolviert.  Außerdem Tätigkeit für Vereine, Universitäten, freie Bildungsträger, Schreibberatung für Einzelpersonen.

Teilnahmegebühr: 4,40 Euro

Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten.

Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 15.11.2017 bei saskia.vinueza@jugendkulturen.de

Hinweis:

Da wir nur 15 Teilnehmenden die Möglichkeit geben können die Fortbildung wahrzunehmen, möchten wir darauf hinweisen, dass die Anmeldung verpflichtend zu verstehen ist. Falls Sie verhindert sich, bitten wir  darum mindestens 4 Tage vorher abzusagen, damit andere Interessierte nachrücken können.

Für einen Imbiss (vegetarisch/vegan) wird gesorgt.

Der Veranstaltungort ist barrierearm.

„Interventionsmöglichkeiten einer rassismuskritischen Bildungsarbeit zu Geschlecht und Sexualität“

Als anerkannter Träger der politischen Bildung freuen wir uns sehr über unsere neue Veranstaltungsreihe, die wir bei der bpb beantragt haben.

Die 1. Veranstaltung im April 2017 bieten wir zum Thema „Interventionsmöglichkeiten einer rassismuskritischen Bildungsarbeit zu Geschlecht und Sexualität“ an.

Multiplikator*innen aus verschiedenen Bereichen der Jugend- und Sozialarbeit soll der Bildungstag eine Fortbildungsmöglichkeit bieten, um neue Erkenntnisse und Interventionsmöglichkeiten einer rassismuskritischen Bildungsarbeit zu Geschlecht und Sexualität gewinnen zu können. Der Bildungstag hat das Ziel eigenes Handeln zu reflektieren, eigene Wissensquellen zu erweitern und einen Einblick in dekoloniale und queere Bildungsansätze zu vermitteln.

Wir freuen uns, SchwarzRund als Referentin für die Veranstaltung gewonnen zu haben.

Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten. Wir bitten um verbindliche Anmeldung unter archiv@jugendkulturen.de

Teilnahmegebühr: 7,50 Euro.

Für Verpflegung (vegetarisch/vegan) sowie die Bereitstellung von Infomaterial wird gesorgt.

Veranstaltungsort: Archiv der Jugendkulturen e.V./ Haus A, Fidicinstr.3 in 10965 Berlin

Datum und Uhrzeit: 06. April 2017 von 10.00 bis 17.00

Der Veranstaltungsort ist barBPB#1_HEADERrierearm.

Zwischen den Beats

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Die 5. und in diesem Jahr letzte Veranstaltung unsere Reihe „Queer und Jugendkulturen“ nimmt diesmal die DJ-Welt genauer unter die Lupe. Es geht sowohl um queere und feministische Praxen als auch um die Analyse sexistischer Strukturen:“Zwischen den Beats – Queer und Sexismus im Techno und Hip Hop“. Wir wollen mit den eingeladenen DJs über männliche* Dominanzverhältnisse hinter den Turntables, über feministische Netzwerke und den eigenen DJ- Werdegang diskutieren.

Mit dabei sind:

Freshfluke https://www.facebook.com/dj.freshfluke
SANNI https://www.facebook.com/sanniest
Resom https://www.facebook.com/resom

Moderation: Tanja Ehmann

Wann und Wo:
Mittwoch, 14. Dezember 17:30 – 19:00
Crack Bellmer
Revaler Straße 99, 10245 Berlin
Eintritt ist frei

FB-Link: https://www.facebook.com/events/1158530017599567/?notif_t=plan_user_associated&notif_id=1480940756512915

Is Queer the new Punk!?

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Im Rahmen unserer Abendveranstaltungsreihe „Queer und Jugendkulturen“ freuen wir uns auf Runde 4 in diesem Jahr: am 23.11.2016 zum Thema „Queer Zines“.

Das Archiv der Jugendkulturen sammelt schon seit vielen Jahren Zines. Vor allem im Bereich Punk haben wir eine sehr große Sammlung. Seit einigen Jahren beobachten wir aber die Entwicklung, dass vor allem im Bereich der queeren Zines viel mehr veröffentlicht wird und diese auch bei den Zinefesten immer präsenter werden. Ganz zu schweigen von dem eigenen Mini Queer Zine Fest in Berlin, dass sich bereits seit einigen Jahren mit großer Beliebtheit denqueeren Zines, dem Austausch und Vernetzung widmet.

An diesem Abend möchten wir verschiedene Zine-Macher*innen einladen, ihre Zines und ihre Positionen vorzustellen. Darüber hinaus möchten wir gemeinsam ins Gespräch kommen: über das Machen von Zines, die Vernetzung in der queeren Zine-Macher*innen- Community und über aktuelle Themen und Entwicklungen der Repräsentationen in der Queer Community.

Mit dabei sind:

Dana von Ethical Sloth
„Dana ist eine Hälfte von Ethical Sloth, einem queeren DIY-Comic-Zine,das seit drei Jahren in etwa halbjährlich erscheint. Sie gibt das La Moustache Zine heraus, welches sich thematisch mit der(queer-feministischen) DIY-Musikszene beschäftigt, ein experimentelles Interviewmagazin namens 13 Questions und hat gerade ein Comic-Zine über die besten und schrecklichsten Erlebnisse aus zehn Jahren (queer-feministische) DIY-Konzerte veranstalten angefangen. Sie ist Mitbegründer_in des Queer Zine Fests Berlin und gibt manchmal Zine-Workshops.“

SchwarzRund
„SchwarzRund kam als Schwarze Deutsche Dominikaner*in mit drei Jahren nach Bremen, lebt seit fast zehn Jahren in Berlin. Seit 2013 publiziert sie auf ihrem Blog schwarzrund.de und in diversen Magazinen. Mehrdimensionale Lebensrealitäten inner- und außerhalb von Communitys verhandelt sie in Performance-Texten, Vorträgen und Veranstaltungsreihen.“

aktuelles Projekt:
„Biskaya“ ist ein afropolitaner Roman über das Leben von Schwarzen Menschen in Berlin. Die dreißigjährige Tue ist mit drei Elternteilen aufgewachsen und verdient heutzutage ihr Geld vor allem als Sängerin einer deutschsprachigen Indie-Band. Doch mit den anderen Bandmitgliedern hakt es und auch ihre WG wird Tue immer fremder, Ruhe findet sie allein bei ihrem besten Freund Matthew. Er ist die Familie, die es in ihrem Leben seit Jahren nicht mehr gegeben hat.

Anni und Simo von queer trash distro
„queer trash distro bietet zines von queers und trans leuten an zu den themen neurodivergenz, ableismus, körper, trans-sein, sucht …
wir die das distro betreiben sind anni und simo, zwei weisse trans menschen mit verschiedenen ableismus_saneismus-erfahrungen.
anni beschreibt sich selbst als ‚crazy plant lover, pug hugger and whiny femme‘, simo ist ein ‚a_gender suchti cripple punk‘.“

Wann & wo:
23.11 ab 18 h
Aquarium (am Südblock)
Skalitzer Straße 6
10999 Berlin
Eintritt ist frei

https://www.facebook.com/events/325558904496156/

#queer #zines #berlin #diversitybox

Geniale Dilletanten in Hamburg

00004034.jpgDie Sonderausstellung im altehrwürdigen Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Wer den Raum im zweiten Stock betritt, befindet sich in einer mit Musik unterlegten, begehbaren Installation. Diese kreist um acht bekanntere Bandprojekte der 1980er Jahre, u.a. D.A.F., Einstürzende Neubauten, Die tödliche Doris, Der Plan oder F.S.K. Geografisch spielt sich das meiste in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München ab. Die Bands und ihr Umfeld (Vertriebe, Fanzines, Buchhandlungen und andere Orte etc.) werden mit dokumentarischen Fotos und Filmen und durch künstlerische Bilder und andere Objekte, etwa selbstgebaute Möbel, vorgestellt. Die Ausstellung versteht sich nicht als Musik- oder als Punk-Ausstellung, sondern möchte einige avantgardistische Splitter herauslösen. Produziert wurde sie vom quasi-staatlichen Goethe-Institut. Sie wird vor allem als Tourneeausstellung im In- und Ausland eingesetzt, bisher war sie in Minsk und München zu sehen und ist aktuell auch in Melbourne zu Gast. In Hamburg wird sie in einer erweiterten Fassung mit zusätzlichem Material gezeigt.

Die musikalische und ästhetische Produktion jener Jahre beruhte auf billigen Mieten in Wohnungen mit Kohlenheizung und Außentoiletten, auf einem kreativen Umgang mit dem Urheberrecht und selbstverständlich auf auch heute wieder angesagten Prinzipien wie Kollaboration, Bricolage, DIY und Kreativität, befeuert vom Wunsch nach Selbstbestimmung und Freiheit. Diese Szene hatte mit der damaligen Alternativ- und auf Innerlichkeit abonnierten Ökopax-Bewegung wenig zu tun und mehr Schnittmengen mit Punk. Bevor aus der Neuen Deutschen Welle kommerziell erfolgreiche Popmusik wurde, war es diese Musik, die darunter zusammengefasst wurde.

Die Ausstellung zeigt nun Objekte und Dokumente, die in einer traditionellen Zuordnung der Musik, der Malerei, dem Design, der Videoproduktion entstammen. Sie vermag es, die Stimmung jener Zeit gut zu transportieren. Sie lädt dazu ein, nochmals über Dissidenz und ihre Rolle bei der Herausbildung des Postfordismus nachzudenken, sind doch die Topoi der Revolte jener Jahre, wie Kreativität, Expressivität, Individualität heute längst Bestandteil des neoliberalen Imperativs der Selbstverwirklichung, wie er im Coaching, im Management und anderswo common sense ist: Das klischeehafte Bild vom Künstler als Blaupause zeitgenössischer Arbeitsverhältnisse. Chapeau! Wem das alles zu viel ist, kann sich ja wiedermal „Tanz Debil“ von den Neubauten anhören oder in seinen/ihren alten Kassetten oder Platten stöbern! Oder vor Ort im MKG in der jetzt bis zum 28. Februar verlängerten Ausstellung zum Jugendstil nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten dieser Bewegungen fahnden.

Geniale Dilletanten – Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland
noch bis 30. April 2016
MKG Hamburg, Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10-18 Uhr, Donnerstag: 10-21 Uhr
Preise: 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, Do ab 17 Uhr 8 Euro, bis 17 Jahre frei

Der gleichnamige Katalog ist bei Hatje Cantz erschienen (160 Seiten, 24,00 €)

Geniale Dilletanten in Hamburg bei Google Maps: Die laufend erweiterte Karte zeigt rund 60 Orte in Hamburg, die für die Subkultur der frühen 1980er Jahre von besonderer Bedeutung waren: ehemalige und noch existierende Konzert-Locations, Platten- und Buchläden, Kneipen und Cafés, Theater und Galerien, Musik-Studios und -Verlage werden verortet und ausführlich kommentiert.

Bernd Hüttner

Dieser Text ist zuerst auf der Webseite der Rosa-Luxemburg-Stiftung erschienen.

Alltag Einheit

10caf999a0Ein Ausstellungstipp für (mal wieder) alle aus Berlin bzw. alle Leute, die im Laufe des Jahres Berlin besuchen: Alltag Einheit – Porträt einer Übergangsgesellschaft im Deutschen Historischen Museum.

In der Ausstellung wird die Zeit nach dem Fall der Mauer beleuchtet, mit Schwerpunkt auf den Osten Deutschlands, da hier die Veränderungen am stärksten waren. Es geht dabei – wie der Titel schon sagt – vor allem um die Veränderungen des Alltags der Menschen, darum, wie sich beispielsweise die Arbeitswelt oder die kulturelle Landschaft wandelten. Die Ausstellung thematisiert dabei auch manche Schattenseiten der Zeit nach 1990, was am deutlichsten an der Stelle wird, wo der Jubel über die gewonnene Fußballweltmeisterschaft von 1990 direkt den rassistischen Pogromen und Brandanschlägen in u. a. Mölln und Rostock-Lichtenhagen (1992) gegenübergestellt wird. Dass es hier einen direkten Zusammenhang geben könnte wird zwar nicht angesprochen, aber dadurch dass das Trikot der deutschen Nationalmannschaft auf beiden Seiten zu sehen ist, wird diese Sichtweise zumindest nahegelegt.

Auch Materialien aus dem Bestand des Archivs der Jugendkulturen werden gezeigt, u. a. Flyer und Plakate aus der Anfangsphase der Berliner Technoszene und der Loveparade. Die Materialien stammen alle aus dem sich im AdJ befindenden Nachlass des 2011 verstorbenen Ralf Regitz, dem ehemaligen Geschäftsführer der Planetcom.

Ein weiteres Thema sind Hausbesetzungen, u. a. wird an einem Computerterminal die von Mitarbeiter_innen des Archivs mitentwickelte Webseite Berlin Besetzt mit interaktivem Stadtplan und digitalem Archiv zu besetzten Häusern in Berlin und Potsdam gezeigt.

Alltag Einheit (bis 3. Januar 2016)
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Öffnungszeiten: täglich 10 – 18h
Eintritt (für das gesamte Museum): 8 €, ermäßigt 4 €,
bis 18 Jahre frei

CTM & Transmediale 2015

Jedes Jahr finden Ende Januar in Berlin die beiden Festivals Transmediale und CTM (Club Transmediale) statt. Während die Transmediale, die 1988 das erste Mal unter dem Titel VideoFilmFest stattfand, ein Festival für Medienkunst und digitale Kultur ist, ist das seit 1999 stattfindende CTM ein Festival „for adventurous music and related arts“, also der musikalische Ableger der Transmediale. Beide laufen noch bis kommenden Sonntag, den 1. Februar.

Die im Haus der Kulturen der Welt (HKW) stattfindende Transmediale hat dieses Jahr das Thema „Capture All“, es geht um das umfangreiche Sammeln von Daten jeglicher Art und die Auswirkungen dieser Sammelwut auf unser Leben. Neben einer Ausstellung gibt es eine Konferenz und ein ausführliches Begleitprogramm mit Performances, Workshops und Filmvorführungen.

Auch CTM ist ein unglaublicher Veranstaltungsmarathon mit Konzerten, Partys, Vorträgen, Workshops und einer Ausstellung. CTM findet an verschiedenen Orten Berlins statt – u. a. im Kunstquartier Bethanien, im Hebbel am Ufer (HAU) oder im Berghain und anderen Clubs. Es läuft zwar auch tanzbare Musik bei CTM, das musikalische Spektrum geht aber weit über Techno und andere Formen elektronischer Tanzmusik hinaus. Das Thema des diesjährigen Festivals – Un-Tune – bezieht sich darauf, was Klänge mit uns machen können. Es treten viele Künstler_innen auf, die Soundforschung betreiben und teilweise eine fast wissenschaftliche Herangehensweise haben – z. B. die Aufführung des Sirenenprojekts von The Bug (Kevin Martin) am Dienstag, das nur mit Ohrstöpseln zu ertragen war und vor allem aus massiven, den ganzen Körper zum beben bringenden Drones und eben Sirenengeräuschen bestand. Auch historische Aspekte spielen eine Rolle – so gab es ebenfalls am Dienstag eine Vorführung eines historischen Synthesizers – der „Höllenmaschine“ von 1957 – und gestern ein Konzert von Alec Empire (u. a. bekannt durch die Elektropunk-Band Atari Teenage Riot), der sein Album „Low on Ice“ von 1995 aufführte. Am weitesten in die Vergangenheit zurück ging es aber bei dem Sänger, Musikwissenschaftler und Archäologen Iegor Reznikoff, der im Kunstquartier Bethanien in einem ehemaligen Kirchenraum frühe christliche Gesänge sang.

Reznikoff war auch einer der Redner des Vortragsprogrammes, bei dem es gestern um Archaeoacoustics ging – also Klangarchäologie, das Aufspüren von Spuren der Bedeutung von Klängen in vorgeschichtlichen Zeiten. Dort sprachen Archäologen, Musikwissenschaftler und Anthropologen über Themen wie den Zusammenhang von Höhlenmalerei und Echos, die Bedeutung von klingenden Steinen und anderen natürlichen Klangphänomenen für die Menschen der Frühzeit, oder die wichtige Rolle, die gemeinsamer Tanz und Musik und das Erzeugen von Trancezuständen für die Entwicklung menschlicher Gemeinschaften hatte und – als Beispiel wurde hier der Technoclub genannt – bis heute hat.

Weitere abenteuerliche Konzerte und Vorträge sind heute und in den kommenden Tagen zu erwarten – besonders gespannt bin ich auf den morgigen Vortrag zu „The Hum“, einem mysteriösem Klangphänomen, das immer wieder an verschiedensten Orten auf der Erde auftritt, und dem Abschlusskonzert am kommenden Sonntag im Astra.

Daniel Schneider

UdK- Ringvorlesung TECHNO STUDIES

Morgen treffen sich Felix Denk von der zitty, Ulrich Gutmair von der taz und Sven von Thülen zum Gespräch. Gegenstand des Gesprächs: Berlin Techno – „Der Sound der Wende“, „Der Klang der Familie“, „Party auf dem Todesstreifen“.

Alles Bücher bzw. Dokumentationen, die sich mit Techno, dem Berlin der Wendezeit und der daraus entstandenen Club-und Partykultur befassen, die mittlerweile fester Bestandteil des Berlin-Hype und Mythos ist und diese Stadt zur derzeit angesagtesten Musik-und Partymetropole macht.

Das Gespräch mit den Protagonisten dieser Veröffentlichungen findet im Rahmen der UdK- Ringvorlesung „TECHNO STUDIES.ÄSTHETIK UND GESCHICHTSSCHREIBUNG ELEKTRONISCHER TANZMUSIK“ statt, die bereits seit dem 11.11.2014 immer dienstags Vorträge rund ums Thema Techno von 19.00-21.00 c.t. in der Fasanenstr. 1b, Raum 322, 10623 Berlin anbietet.

Darüber hinaus findet zudem am 12. und 13. Dezember eine internationale Tagung statt, bei der u.a. Jochen Bonz, Diedrich Diederichsen, Gabriele Klein, Sascha Kösch und Rosa Reitsamer über Techno referieren. Aber auch das Archiv der Jugendkulturen ist mit dabei. Genauer gesagt wird Daniel Schneider (wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Berliner Pop-und Subkulturarchiv) am Samstag (13. Dezember) einen Vortrag zum Thema „Party im Schuber. Über die Archivierbarkeit der Technoszene“ halten.

Wann: 12.+13.Dezember 2014 von 10.00- 21.00

Wo:  Hardenbergstr. 33, Raum 102, 10623 Berlin

Teilnahme kostenlos, Anmeldung erwünscht (keine Platz-Garantie möglich).

Kontakt: techno@udk-berlin.de

Go Ost!

Alexander Pehlemann
Go Ost! Klang – Zeit – Raum. Reisen in die Subkulturzonen Osteuropas
Ventil Verlag 2014
224 Seiten mit CD
24,90 €

Manfred Schwartz, Heike Winkel, Manfred Sapper, Volker Weichsel (Hg.)
osteuropa (Heft 11-12 / November-Dezember 2013)
Auf einen Zug – Anpassung und Aufbruch: Jugend in Osteuropa
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde
216 Seiten
20,00 €

go_ostAlexander Pehlemann, Herausgeber des enzyklopädisch inspirierten Fanzines Zonic, legt hier eine streng subjektive Darstellung seiner Reisen in die osteuropäischen Länder vor. Es gibt Kapitel zu Polen, der Ex-CSSR, Russland/Sowjetunion, ein extra Kapitel zum Baltikum, einen Beitrag über Ungarn, (ex-)Jugoslawien, zu Bulgarien und Rumänien. Jedes Land wurde vom Verfasser mehrmals (seit den späten 80ern bis heute) besucht, besonders in der letzten Zeit hatte er Gelegenheit, Protagonist_innen der Szene zu interviewen und seine Tonträgersammlung wachsen zu lassen. Die größte Rolle spielt dabei Punk und New Wave, aber auch Industrial, Reggae oder Avantgarde aller Art interessieren den Reisenden. Auf jeder Seite finden sich etwa zehn Hinweise, Bandnamen, Referenzen und Festivals, weshalb es sich für die Leser_innen empfiehlt, parallel zur Lektüre einen Youtube-Kanal zu öffnen, um nicht wie in einem Schnellzug an den ganzen Sehens- und Hörenswürdigkeiten vorbeizurasen. Zusätzlich gibt es zwischen den Kapiteln von Subkulturjournalist_innen, Kulturschaffenden und -aktivist_innen zusammengestellte und kommentierte Musik-, Ereignis- und Ortslisten. So wird der einerseits persönliche und andererseits umfassende Blick dieses – hier benutze ich das Wort mit vollem Bewusstsein – Werkes um zahlreiche weitere Sichten ergänzt.

2013_11_12_JugendEinen weiter gefassten Einblick in diesen Themenbereich, der nicht nur Subkulturen betrifft, gibt die Ausgabe der Zeitschrift osteuropa über Jugend in Osteuropa. Der Band befaßt sich mit kulturwissenschaftlichen und soziologischen Fragen, nur wenige Texte sind Reise- oder Augenzeugenberichte. Diese tiefergehende Sicht auf spät – und postsozialistische Jugend in den Ländern des ehemaligen Ostblocks ermöglicht Einsichten in Phänomene, die bisher wenig oder gar nicht beschrieben worden sind. Ein Beispiel dafür ist die Stadt Vorkuta, entstanden aus einem Gulag, mit ihrer regen und als authentisch empfundenen Punkszene.

Ebenso wie genaue Szenebeobachtungen sind analytische Überblickstexte enthalten, die sich mit Entwicklungen gesellschaftlicher Phänomene wie der Jugendmobilisierung in Rußland oder der Situation der jungen Generation in Weißrussland befassen. Das Buch ist eine Fundgrube für alle Osteuropa- und Jugendkulturinteressierten, die hier viel Aktuelles und so einiges über die Jugend- und Subkulturen in der Vergangenheit erfahren.

Dazu passend finden in naher Zukunft einige vielversprechende Veranstaltungen in Leipzig und Wien statt:

Am 5.11., 20 Uhr im naTo in Leipzig:
1984! Kunst & Subkultur: Leipziger Herbstsalon, „Hungary can be yours“ und die Neue Slowenische Kunst

Am 6. und 7.11. an verschiedenen Orten in Wien:
Konzerte anlässlich der 100. Ausgabe des österreichischen Musikmagazins Skug

Peter Auge Lorenz

Kurzmitteilung

Summer of the 90s

An dieser Stelle mal ein Programmhinweis, auch ein wenig in eigener Sache: Auf Arte läuft vom 19. Juli bis zum 24. August die Reihe Summer of the 90s. Eine Flut an Sendungen über Mode, Pop- und Jugendkultur in den 90er Jahren, u. a. die neuproduzierte Dokuserie Welcome to the 90s, in denen verschiedene Expert_innen zu Wort kommen, darunter auch Gabi Rohmann vom Archiv der Jugendkulturen.

Vielversprechende Sendungen in diesem Zeitraum sind beispielweise die Dokumentationen Too Young To Die über Kurt Cobain (19. Juli, 21:55), Dance Culture (26. Juli, 21:40) und Willkommen im Club! (26. Juli, 22:45) über Techno und House. Als weitere spannende Themen stehen Boybands und Girlgroups (2. August), Riot Grrrls und andere subkulturelle Szenen (9. August), Hip Hop (16. August) und Brit Pop (23. August) auf dem Programm.

Extrem is mus(s)?

Veranstaltungsreihe zu Jugend, Protest und Politik

Diese Woche startet der zweite Teil unserer Veranstaltungsreihe „Extrem is mus(s)“. Am Freitag findet als Auftakt eine Veranstaltung zum Thema Populismus in Europa statt, ab 15 Uhr im Jugendkulturzentrum Linse in der Parkaue 25 in Berlin-Lichtenberg. Anmeldung gerne an linse@sozdia.de.

Weitere Veranstaltungen drehen sich um die Aneignung des öffentlichen Raumes, um politische Satire und um radikalen Protest. Ergänzend gibt es Workshop-Angebote für Jugendliche ab 12 Jahren zu den Themen Graffiti, Poetry Slam und Rap. Diese Veranstaltungen und Workshops finden im Archiv der Jugendkulturen, Haus A, in der Fidicinstr. 3 in Berlin-Kreuzberg statt. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei, Anmeldungen bitte an archiv@jugendkulturen.de.

Ausführliche Informationen zu allen Veranstaltungen und Workshops finden Sie hier.

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Einfach anders!

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Eine Ausstellung zu jugendlichen Subkulturen im Ruhrgebiet

Seit dem 5. April zeigt das LWL-Industriemuseum in Bochum die Ausstellung „Einfach anders! Jugendliche Subkulturen im Ruhrgebiet“. Die aufwendig gestaltete Ausstellung in der „Zeche Hannover“ bietet einen breiten Überblick über verschiedene Jugendkulturen und -bewegungen im Ruhrgebiet seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Spektrum reicht von den Wandervögeln und Swing-Kids über die Halbstarken und Beat-Jugend, Heavy Metal und Punk, Hip Hop, Graffiti und Techno bis zu ganz aktuellen Szenen wie Neo-Rockabilly und Steampunk. Auch politische Bewegungen wie die Edelweißpiraten, die Studenten- und Lehrlingsbewegung oder die Hausbesetzerszene werden thematisiert.

Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erschienen, der neben Abbildungen der Ausstellungsstücke und Hintergrundinformationen über die einzelnen Szenen auch eine Reihe an Aufsätzen zu den Themen der Ausstellung enthält. Darunter ist auch ein Beitrag von Gabriele Rohmann und Martin Gegenheimer vom Archiv der Jugendkulturen über Jugendkulturen und Rechtsextremismus im Ruhrgebiet.

Die Ausstellung hat Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr, Sonn-  und Feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Sie ist noch bis zum 7. September 2014 zu sehen.

Die Adresse:
LWL-Industriemuseum
Westf. Landesmuseum für Industriekultur
Zeche Hannover
Günnigfelder Straße 251
44793 Bochum

Dietmar Osses & Katarzyna Nogueira (Hrsg.)
Einfach anders! Jugendliche Subkulturen im Ruhrgebiet
Klartext 2014
260 Seiten
19,95 €

 Daniel Schneider

White Brothers With No Soul

Wie der Berliner Techno weiß wurde

Ein Vortrag von Prof. Dr. Alexander G. Weheliye, Northwestern University, USA, African American and Diaspora Studies am 10. April 2014, 19:00 – 21:00

Im Rahmen der Sonderausstellung „Von G.I. Blues zu G.I. Disco. Der ‚American Way of Music‘ in Deutschland“ beschäftigt sich Alexander Weheliye mit der multikulturellen Vorgeschichte des Techno im West-Berlin der 1980er Jahre.

In vielen zeitgenössischen filmischen, journalistischen, und wissenschaftlichen Dokumentationen über die Entstehung der Berliner Technoszene um und nach der Wende wird diese oft als ein weißes und „teutonisches“ Phänomen dargestellt. Das Ausklammern des Einflusses von schwarzer Musik in der damaligen Berliner Clubszene ermöglicht es Kommentatoren eine Mythologisierung zu etablieren, die sich reibungslos in die Euphorie der Wiedervereinigung einfügt. Somit erscheint der Techno, trotz seiner Wurzeln in der afroamerikanischen Musik, rückblickend als Soundtrack des Zusammenschlusses von weißen Brüdern ohne Soul in Ost und West Deutschland. Prof. Weheliye betont in seinem Vortrag die ethnische und musikalische Vielfältigkeit der Berliner Musiklandschaft. Speziell beleuchtet er die wichtige Rolle der G.I. Clubs und die Musiksendungen des Soldatensenders AFN für Berlins Musik- und Clubkultur zwischen 1960 und 1990.

Im Anschluss an den Vortrag führt das DJ-Duo G.I. Disco (Kalle Kuts und Daniel W. Best) durch die Sonderausstellung.

Veranstaltungsort: AlliiertenMuseum, Outpost Theater, Clayallee 135, 14195 Berlin

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des AlliiertenMuseums mit G.I. Disco und dem Archiv der Jugendkulturen e. V.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

www.alliiertenmuseum.de
www.facebook.com/gidisco

Fachtag zu Antisemitismus

Fachtag zu Antisemitismus mit Konzert von Esther Bejarano & Microphone Mafia am 25.03.2014

Am 25. März 2014 findet im Pfefferberg in Berlin der Fachtag unseres Projektes „New Faces – Mit Kultur und Medien gegen Antisemitismus“ zum Thema „Antisemitismus und andere Menschenfeindlichkeiten“ statt. Auf dem Programm stehen ein Vortrag von Prof. Dr. Andreas Zick (Leiter des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld), eine New-Faces-Projekt- und Ausstellungspräsentation sowie Praxis-Workshops zu Graffiti / Street Art, Comic und Rap. Beginn ist 10:00 Uhr.

Im Abendprogramm ab 19:00 Uhr liest die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano aus ihrem Buch „Erinnerungen. Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen Rechts“. Im Anschluss gibt es ein Konzert von Esther Bejarano zusammen mit der Kölner Hip-Hop-Formation Microphone Mafia.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 22. März an giuseppina.lettieri@jugendkulturen.de, zum ausführlichen Programm geht es hier.

New Faces – mit Kultur und Medien gegen Antisemitismus wird gefördert von: